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Von Conradin Zellweger

Redaktor

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4. März 2015 um 18:42

Ein paar Vitamine können so viel Müll produzieren???

Unser Autor wollte sich an der Nachhaltigkeit darüber informieren, wie man die Welt nachhaltiger gestalten kann.

 



Bekenntniss: An der Nachhaltigkeitswoche wird mir bewusst, wie kläglich ich bei der Abfallverminderung scheitere. Die Nachhaltigkeitswoche findet diese Woche zum dritten mal an verschiedenen Zürcher Hochschulen satt. Es gibt dabei über 50 Vorträge, Workshops und Exkursionen. Organisiert wird sie von 60 Studenten.

40 Meter hohe Abfallberge in der Nähe von Beirut, direkt am Strand. Tonnen von Plastik und anderen Abfällen gelangen dort nach und nach ins offene Meer. Szenenwechsel: In Indonesien, fliesst ein völlig verschmutzter Fluss durch ein Armenviertel. Die Bewohner benutzen den Fluss als Abfallentsorgung, duschen aber gleichzeitig darin und trinken das Wasser.

Spätestens jetzt schaue ich etwas erschreckt auf den Plastikbehälter, aus welchem ich nur fünf Minuten vor Filmbeginn noch hastig meinen Salat gegessen habe. Wie kann ein so kleiner Salat so viel Abfall benötigen? Dass dieses Zeugnis der riesigen Plastikverschwendung so offenkundig auf meinem Platz im Vorlesungssaal liegt, ist mir unangenehm. Schliesslich befinde ich mich bei einer Filmvorführung an der ETH Zürich zum Thema Nachhaltigkeit. Thema des Tages ist Faulheit. Jaja, zu faul etwas zu kochen. Darum musste dieser Takeaway-Salat her.

Der Film, welchen wir zu sehen bekommen, heisst «Trashed». Der Filmemacher Candida Brady hat Schauplätze auf der ganzen Welt besucht, die Aspekte der extremen Vermüllung unseres Planeten aufzeigen. Von einer fehlkonstruierten Verbrennungsanlage in Island, bis zu einem Heim mit missgebildeten Kindern aufgrund von Dioxin Vergiftungen (Auswirkungen des Vietnamkrieges durch Entlaubungsmittel, welche von den USA versprüht wurden). Der Film geht auf leicht polemische Art der Frage nach, was mit all dem Abfall passiert, den wir verursachen.

https://vimeo.com/ondemand/trashed/41514228

Mein ganz persönlicher Abfallhaufen liegt während dem ganzen Film neben mir, und scheint ständig grösser zu werden. Es ist ja nicht so, dass ich eine Person wäre, die sich nicht um Nachhaltigkeit bemüht. Die Umwelt liegt mir am Herzen, ich kompostiere und versuche so oft Bio zu kaufen, wie ich es mir leisten kann. Aber das mit der Abfallverminderung will offensichtlich ganz und gar nicht klappen.

(Ja, das Titelbild dieses Textes zeigt den Müll von einem Salat und einem Brötli...)

Es sind Momente wie während diesem Film, in denen ich mir wieder bewusst werde, wie viel nachhaltiger ich leben könnte; es aber aus Bequemlichkeit nicht tue.

Tatsächlich stelle ich mir am Ende der Veranstaltung die Frage, wo ich den ganzen Abfall von meinem Salat entsorge. Leider kommt mir keine Alternative in den Sinn, und der Plastik landet im Abfallkübel direkt beim Ausgang. Da gehört er zwar hin, doch eigentlich gibt es für ihn keinen Platz auf der Erde.

 

Die Nachhaltigkeitswoche läuft noch bis am Freitag. Das Programm findest du hier.

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