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4. April 2016 um 08:44

Aus diesen 5 Gründen sollte Zürich autofrei sein

Die Öffentlichen Verkehrsmittel sollen in Zukunft allen kostenlos zur Verfügung stehen. Diese Forderung sorgt in den Medien regelmässig für Furore. Die Gegner stehen jeweils sofort bereit und zerreissen die Idee in der Luft: zu realitätsfern, zu teuer.

Dabei bleiben die vielen Vorteile kostenloser Verkehrsmittel oft unerwähnt. Denn der ÖV verursacht nicht nur deutlich weniger Dreck und Lärm, zumal im Verhältnis mehr Menschen in weniger Fahrzeugen befördert werden können. Die Aufhebung der Billet-Preise wäre zudem für viele eine finanzielle Entlastung – denn wer kann es sich angesichts der aktuellen Lage im Zürcher Wohnungsmarkt schon leisten, Wohn- und Arbeitsort aufeinander abzustimmen. Der Zugang zur Mobilität sollte nicht durch die finanziellen Ressourcen der betroffenen eingeschränkt werden. Wäre der ÖV kostenlos, hätten wir hier ein Schrittchen mehr Chancengleichheit.


via GIPHY Mit Grossprojekten wie der Nord- und der Westumfahrung und der damit verbundenen Sperrung der Westtangente konnte das Verkehrsaufkommen in der Stadt in den letzten Jahrzehnten erfolgreich gesenkt werden. Eine Fussgängerzone gibt es aber trotzdem nicht, selbst Bahnhof- und Niederdorfstrasse sind nicht völlig autofrei, und auch mit dem Bau von Velowegen tut sich die Stadt schwer.

Wir wollen deshalb einen Schritt weitergehen und fordern ein autofreies Zürich. Hier folgen fünf Schritte zur Utopie:

1. Bessere Luft

Auch wenn sich die Luftqualität in Zürich seit den 80er-Jahren deutlich verbessert hat, werden die Grenzwerte gerade an verkehrsreichen Strassen immer noch gelegentlich überschritten. Dieses Jahr kam es beispielsweise an der Rosengartenstrasse bereits zu zwei Überschreitungen der Feinstaub- (50 µg/m3), respektive des Stickstoffdioxid-Grenzwerts (80 µg/m3). Ein autofreies Zürich wäre also auch ein saubereres Zürich. Oder wie es im Slogan der ERZ heisst: «Damit es in der Stadt so schön ist wie zuhause.»

2. Mehr Platz

Werden Strassen, Parkplätze und Parkhäuser nicht mehr von Autos gebraucht, ist automatisch mehr Platz für alles andere. Dazu gehören nicht nur Fussgänger, Kinder, Sportler und Velofahrer, sondern auch der öffentliche Verkehr! Den privaten Verkehr aus der Stadt zu verbannen, würde es also ermöglichen, den öffentlichen noch attraktiver zu machen: Fahrpläne könnten verdichtet und Frequenzen erhöht werden. Ausserdem wäre endlich Platz für all die Strassencafés, die zurzeit noch von parkenden Autos behindert werden; für Fussgängerzonen und Plätze, die mehr sind als bloss grosse Kreuzungen oder Kreisel.

3. Tiefere Kosten

Weniger Verkehr bedeutet auch, dass der Strassenbelag nicht so stark abgenutzt wird und dadurch weniger häufig saniert werden muss. Allerdings könnte auch ein grosser Teil der Infrastruktur für den Privatverkehr eingespart werden: Ampeln, Strassenschilder und Parkplätze, aber auch die Verkehrspolizei und der Pannendienst. Geld, dass in den Ausbau und die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs gesteckt werden könnte. Zusätzliche Einnahmen könnten durch Parkhäuser am Stadtrand für Pendler generiert werden.


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4. Weniger Unfälle

Auch wenn der ÖV keineswegs unfallfrei funktioniert, wie regelmässige Meldungen über Tramunfälle und Sicherheitsmarkierungen der Glatttalbahn zeigen, fordert der Privatverkehr um ein Vielfaches mehr Unfallopfer. So fanden von 2’198 Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2015 1’036 in Verbindung mit Autos statt, während nur in 117 Fällen der ÖV involviert war.

5. Planung von Lieferzeiten

Da Geschäfte auch im autofreien Zürich nicht auf die Lieferung von Gütern verzichten könnten und ein Auto auch sonst einfach manchmal unerlässlich ist – beispielsweise um umzuziehen oder den neuen Kleiderschrank nach Hause zu bekommen – müssten Lieferzeiten zeitlich eingegrenzt werden. Man könnte sie auf die Nacht verlegen oder bestimmte Stunden dafür vorsehen.


Titelbild: Instagram/yvezurigo

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